sweet home
schwerelos verfliegt der grunzende habitus
aus deinem blickfeld
das naturtalent reitet davon
das eichhörnchen wedelt direkt vor
deiner nase und wird
wohl nass
wenn es nicht
bald
aber dann ist es doch weg
dein flirrendes ich schabt die teigreste
aus der form
hängt die wäsche
spitz zulaufend
kaffee noch?
haushaltstag
maulklauenseuche
immer rund von zimmer zu
pflanze
gießen kochen einkauf der kühlschrank müsste mal
hier klebts
dekorationsgrauen
verwandelt sich in wonne wenn du es richtig
betrittst den schuhabtreter
den handzahmen direktor
der unaufgeregten klasse
die noch schläfrig auf ihren stühlen
so dirigierst du dich selbst
durch den tag
keinen keks mehr
lieber fitness
der schweineigel verwandelt sich in ein grünes monster
der küchenschrank wackelt erotisch
wenn du deine hand tief hineinsteckst
um reistüten zu umgreifen und spagetti
abzumessen
das staubkorn macht dich wahnsinnig
an
und weil keiner klingelt
der nix will
verlierst du deinen premium zugang
mit grünem tee
magic india
Ich selbst in mir so eigenartig verloren
als gäbe es keine verbindungen mehr zwischen mir und mir
als atmete das mündliche ein anderes universum, als seien die worte aus meinem mund ohne
herkunftsnachweis gefallen, als plappere eine andere in mir, während ich versuche, ihre sprache zu deuten,
als trügen meine füße mich ins nirgendwo, der richtungssinn fehlt, als wanderten meine gedanken über das freie feld, zerzaust vom wind, und so weit entfernt, dass ich sie kaum noch erkennen kann
als sähen meine augen die sonne und die kälte nur auf einem bildschirm, in HD qualität zwar, und doch jederzeit vom stromausfall bedroht,
als sei das telefon, das abgeschaltet war, weil ich meine rechnungen nicht bezahlt hatte, zwar wieder funktionsfähig, aber es behielte einen nicht wiedergutzumachenden fehler, denn es verbinde nicht mehr wirklich, und klingelt ohnehin nie
als seien die wochen, die vor mir liegen, niemals von meinem mühsam sortierenden hirn in eine struktur zu bekommen, als entzögen sie sich mir und meiner planung
als wäre der schlaf eine vergnügungsreise ins wunderland, als wolle er mich umnetzen und verführen, als wäre das eigene leben eine einzige große belanglosigkeit, die irgendwie zu jonglieren aufgegeben ist, als sei der weg doch vorgegeben und unveränderbar, als müsse einfach nur mühsam schritt für schritt
als könnte einfach jeden moment der himmel aufbrechen und alles in ein neues licht tauchen
als stünde etwas bevor
ich selbst in mir so eigenartig verloren
In der Normandie. Für M
auf der Zunge
die Spitze
salziger Butter
überreife Ringelotten deren
Fleisch im Mund
verschwimmt
apfelhafte Karamellisierung, schwarze
Kirschen, Schattierungen
einfangen, die Luft
wie Austern auslösen, aussaugen,
wie dich am Morgen und
Abend, schweigend erlassen,
dickflüssiger gelblicher
Pastis auf Würfeln
Gras
Hügel
Kühe, helle
Wind,
vom Meer,
steif,
um die Ohren
luftig verlassene Küsse
das Wetter schlägt um das Meer könnte
weg sein, das Restaurant geschlossen
Wonneflächen im Gesicht,
die Mohnblume
schwankt
ein fast vergessenes Eichhörnchen
poppt auf und
rasend verlegt es sich aufs Betteln
Betend verlegt es sich aufs
schneller sein als die anderen die nur
im Turnus sich selbst zeichnen
können
ein fast vergessenes Eichhörnchen
will keine frittierten Fliegen
es will
luft-leere Bäume und Schaum
ohne Nachhall
es will fliegen kopfüber ins
Notengewirr der Grashalme
die ein weiches Bett
das Eichhörnchen hält deinen
Blick
in Erwartung des Kommenden
völlig offen
alles dreht sich
die Welt sitzt in einem Schuhkarton
den du eigentlich nicht mitnehmen
wolltest
jetzt steht er in der Ecke
und starrt dich an ohne
Hoffnung auf
Vollendung
die Ideen stapeln sich im
Regal darüber doch das
Ewige weigert sich
eine Verbindung einzugehen
die ihn beleuchten könnte
warm und gleißend
ihn der nach Putzmittel riecht, irgendwie
chemisch
alles dreht sich
der Mann bäumt sich nicht mehr
die Frau sitzt im Haus
und schaut nur noch selten
aus dem Fenster
sie kramt sich
durch die Tage
während draußen die Blätter
fliegen die Umzugswagen rollen
und der stille Asphalt
zittert
vor Lust, aufgebrochen
aus dem nirgendwo
entsteht ein sanftmütiger Pfeil
den ich noch zögernd in der Hand
halte, innerlich gespannt
wie ein Elefantenzahn
gebogen, bereit zum Abschuss,
unangenehm überrascht von
deinem Atem
starte jetzt mit deinen ungeduldig spreizenden ästen
hüpft der zerrupfte
auf wackligen beinen
in deinen unvernünftig gelockerten
armbeugen handelst du dir
zärtlichkeit mit den fingernägeln
ein
in kleinen gefrorenen würfeln
scheint die welt gebannt
dein mund schwitzt langsam über dem meeresspiegel
wenn keine kühle
sich der nacht
überstülpt
wächst die lust zu versinken
zwitscher doch aus der roten kehle
winzling
bist du draußen
oder ich?